Geschmückter Weihnachtsbaum unter blauem Himmel

Weihnachten und Sonnenschein - Im Ausland manchmal ganz normal.

Weihnachten in fünf beliebten Auswanderländern

21.12.2015

Wen es als Deutschen ins Ausland zieht, der entscheidet sich oftmals auch aufgrund der anderen Kultur und Lebensweise für das Land. In Deutschland gehört gerade Weihnachten zu den kulturell traditionellsten Festen. Doch was erwartet Sie anderswo auf der Welt?

England

Beginnen wir ganz in der Nähe, in England. Typischerweise sind die Wohnungen bunt geschmückt und erinnern eher an Karneval oder Geburtstagsfeiern. Wenn an Heiligabend der gefüllte turkey with plumpudding serviert wird, ist er umgeben von Luftschlangen, Konfetti und Co. Die Pflaumennachspeise trägt mit einer Münze noch eine weitere Überraschung in sich. Wer das Geldstück findet, darf sich etwas wünschen.

Auf die Bescherung muss aber noch bis zum kommenden Morgen gewartet werden. Wenn Father Christmas in der Nacht vom 24. auf den 25.12. vorbeischaut, werden die Geschenke in die dazu aufgehängten Socken und Strümpfen verteilt. Im Endeffekt gibt es also keine großen Änderungen für deutsche Auswanderer.

Schweden

Etwas weiter im Norden Europas können die Weihnachtsfeiertage fast immer im Schnee gefeiert werden. In Schweden beginnen die Feierlichkeiten bereits am ersten Advent und dauern bis zum 13. Januar – das Ende des sogenannten Julfests. Wer wirklich traditionell schwedisch feiert, der wird am 13. Dezember von seiner ältesten Tochter geweckt, die Lucia-Gebäck verteilt. Dahinter steckt der Feiertag der Heiligen Lucia, die mit einem brennenden Kerzenkranz am Kopf Licht ins Dunkel bringen soll.

Ähnlich zu Deutschland wird am 24., 25. und 26.12. gemeinsam mit der Familie gefeiert und gegessen. Das typische Gericht ist aber gewöhnungsbedürftig: Schweinesülze mit Reis und Fisch in einer cremigen Soße. Und wie in Deutschland legt an Heiligabend der Weihnachtsmann die Geschenke unter den Baum.

Spanien

In einem der Lieblingsländer deutscher Auswanderer, Spanien, hat etwas ganz anderes zu Weihnachten Tradition: Die größte Verlosung der Welt zieht in der Weihnachtslotterie den Gewinner des „Dicken“ (El Gordo). Der Sieger ist dann zumeist vielfacher Millionär. Insgesamt werden mehrere Milliarden Euro ausgespielt. Kein Wunder, dass die Lose begehrt sind. Die Ziehung findet zumeist 2 Tage vor Weihnachten statt.

An Heiligabend selbst wird dann groß aufgetischt und leckere spanische Gerichte werden verzehrt. Danach gibt es keine Bescherung unterm Weihnachtsbaum, denn die großen Geschenke erhalten die Kinder erst am 6. Januar, am Tag der Heiligen Drei Könige. Zudem ist traditionell auch gar keine grüne Tanne in den spanischen Wohnzimmern zu finden. Viel mehr versammelt man sich um die urna del destino, ein kleines Gefäß, in dem sich kleine Geschenke, aber auch Nieten befinden. Dann wird so lange gezogen, bis alle in der Runde eine kleine Überraschung zum Auspacken haben.

USA

Über den großen Teich nach Nordamerika verschlägt es jedes Jahr auch viele deutsche Auswanderer und Expatriates. Dort wird das durch Filme wohl bekannteste ausländische Weihnachtsfest gefeiert. In den USA ist der 24.12. („Christmas Eve“) aus Geschenkesicht unwichtig. Ähnlich den Engländern werden Strümpfe an den Kamin oder die Treppe gehängt, die Santa Claus in der Nacht zum 25.12. mit Geschenken befüllt. Die Szene des durch den Schornstein rutschenden Weihnachtsmanns dürfte wohl den meisten aus Filmen im Gedächtnis sein. Ein großes Festmahl an den Feiertagen nach Heiligabend und ein üppig geschmückter Baum, der mit den Leuchtketten am Haus um die Wette strahlt, runden das Weihnachtsfest in den USA ab.

Etwas weiter südlich ist Weihnachten die Zeit für große Feste. Mexiko begeht die Zeit vor den Feiertagen mit viel Musik, Essen und Trinken. Piñatas, die wir vielleicht eher von mexikanischen Geburtstagsfeiern kennen, gehören hier ebenfalls dazu, wie religiöse Theaterstücke (pastorelas) oder eben die berühmten posadas. Hier kommt die ganze Familie zusammen und stellt in gewisser Weise zu Hause die Weihnachtsgeschichte mit Maria und Josef nach. Dazu werden auch Nachbarn und Freunde eingeladen, die auch mal mehrere Tage nacheinander fröhlich miteinander feiern.

Brasilien

In Südamerika, genauer gesagt in Brasilien, ist der Anteil der Deutschen an der gesamten Ausländerzahl ungefähr so groß wie in England. Daher ist es vielleicht auch kein Wunder, dass der Weihnachtsbaum durch die vielen Einwanderer dem deutschen sehr ähnelt. Aufgrund der örtlichen Flora und Fauna werden häufiger künstliche Bäume verwendet, die mit vielen Lichtern und noch mehr Lametta und Kugeln die brasilianischen Zimmer schmücken. Auch ansonsten wurden viele europäische Bräuche übernommen. So bringt beispielsweise auch an der Copa Cabana der Weihnachtsmann die Geschenke. Im Anschluss an den Höhepunkt des Weihnachtsfests, die Mitternachtsmesse „Missa do Gallo“ wird ausgiebig gegessen. Nach dem traditionellen Truthahn, der mit Kastanien, Ananas und weiteren Zutaten gefüllt wird, ist es Zeit für die Bescherung. In manchen Städten verkündet gegen Mitternacht zudem ein Feuerwerk die Geburt des Christkinds.

Wo und wie auch immer Sie feiern: Wir wünschen Ihnen eine schöne Weihnachtszeit und alles Gute in der Ferne!