Immer weniger Deutsche wandern in die Vereinigten Staaten aus

04.11.2024

USA verliert an Anziehungskraft

Das Statistische Bundesamt meldet im Oktober einen überraschenden Trend: Die Vereinigten Staaten verlieren bei deutschen Auswanderern an Beliebtheit. Jahrzehntelang war das Land der unbegrenzten Möglichkeiten eines der begehrtesten Auswanderungsziele.

Im Jahr 2023 zogen nur noch etwa 9.200 Deutsche in die USA. Der niedrigste Stand in den letzten 20 Jahren und somit ein Rückgang um rund 26 % seit 2003. Damals wagten noch über 12.300 Deutsche diesen Schritt.

Auch wenn die USA noch immer das beliebteste Ziel außerhalb Europas sind, ziehen die meisten Deutschen inzwischen in die Schweiz oder nach Österreich.

Leben in den USA: Eine deutsche Gemeinde, die schrumpft

Die Vereinigten Staaten galten lange als Traumziel für viele deutsche Auswanderer. Der „American Dream“ lockte mit Freiheit, Chancen und Abenteuer. Auch die Karrierechancen lockten viele ins Land. Doch der Weg vom Tellerwäsche zum Millionär ist nicht für jeden greifbar. Und das Bild vom amerikanischen Traum scheint an Kraft zu verlieren.

Hohe Lebenshaltungskosten in Großstädten, Herausforderungen im Gesundheitssystem und eine wachsende Unsicherheit hinsichtlich sozialer und wirtschaftlicher Stabilität lassen manchen zweimal überlegen, ob die USA wirklich das „Land der unbegrenzten Möglichkeiten“ sind.

Für Deutsche, die bereits in den USA leben oder mit dem Gedanken spielen, dorthin auszuwandern, könnte dieser Trend ebenfalls spürbar werden. Die deutsche Community vor Ort wird kleiner. Im Jahr 2023 lebten laut United States Census Bureau etwa 520.400 Deutsche in den Vereinigten Staaten. Mehr als 10 Prozent weniger als noch vor zehn Jahren.

Wer in den USA lebt und nach einem Stück Heimat in der Ferne sucht, wird diese „Mini-Deutschland“-Gemeinden in manchen Städten vermissen. Eine Entwicklung, die das Gemeinschaftsgefühl vor Ort verändern könnte.

Gegentrend: Immer mehr Amerikaner kommen nach Deutschland

Während es weniger Deutsche in die USA zieht, ist Deutschland für Amerikaner zunehmend attraktiv. Seit 2003 ist die Zahl der US-Bürger, die ihren Wohnsitz nach Deutschland verlagern, stabil geblieben. In 2023 waren es etwa 14.900 Personen.

Diese Zahl könnte ein Indiz sein, dass Deutschland als Land der kulturellen Vielfalt und stabilen sozialen Absicherung für Amerikaner einen ähnlichen Reiz entwickelt, wie die USA ihn lange für Deutsche hatten.

Eheschließungen zwischen Deutschen und US-Amerikanern gibt es jedoch immer weniger. Vor zehn Jahren wurden in Deutschland noch rund 1.740 deutsch-amerikanische Ehen geschlossen, während es 2023 nur noch etwa 1.230 waren. Ein Rückgang von 29 %. Für Deutsche im Ausland oder solche, die enge Beziehungen zu den USA pflegen, spiegelt dies möglicherweise eine kulturelle Verschiebung und veränderte Lebensvorstellungen wider.

Wohin zieht es deutsche Auswanderer heute?

Für deutsche Auswanderer und alle, die den Sprung ins Ausland wagen wollen, verdeutlichen diese Zahlen: Der amerikanische Traum hat sich verändert. Die USA bleiben attraktiv, doch die wachsende Beliebtheit benachbarter Länder wie der Schweiz und Österreich zeigt, dass auch Faktoren wie Nähe zur Heimat und vergleichbare Lebensstandards zunehmend wichtiger werden.

Wer also über einen Neuanfang in den USA nachdenkt, sollte seine Entscheidung gut durchdenken und alle Faktoren in Betracht ziehen. Zur Vorbereitung finden Sie auf unseren Seiten viele Informationen und auch Erfahrungsberichte für Ihre Planung. Perspektiven für ein Leben im Ausland gibt es viele, wichtig ist aber seit jeher ein gute Vorbereitung damit dieser Schritt nicht zum Desaster wird.