Der Uluru-Monolith ist eine der besonderen Attraktionen Australiens (Foto: pixabay / Walkerssk)

Das sollte man in Australien unbedingt gesehen haben

21.10.2019

Ein Jahr Australien – eine lange Zeit für einen außergewöhnlichen Urlaub. Wobei Urlaub das falsche Wort dafür wäre, denn maximal drei Monate Aufenthalt sind im Land der Kängurus mit einem Touristenvisum möglich. Junge Leute zwischen 18 und 30 Jahren können mit einem Work-and-Travel-Visum aber bis zu zwei Jahren in Australien verweilen und dort auch zumindest befristet arbeiten. Egal, ob man als Au Pair, Backpacker oder Student bzw. Sprachreisender ein Jahr nach Australien möchte, es gibt für jeden das passende Visum. Neben der Arbeit, der Kinderbetreuung oder dem Erlernen der Sprache gibt es jede Menge Möglichkeiten, den 5. Kontinent in dieser langen Zeit kennenzulernen. Australien ist eine Reise wert und hat viel zu bieten, was man so schnell nicht vergessen wird. Was sollte man in Australien nicht verpassen?  

Ein absolutes Highlight: Der Uluru-Kata-Tjuta Nationalpark

Der eindrucksvolle Monolith, der früher einmal Ayers Rock genannt wurde, ist heute nur noch unter seinem Ursprungsnamen Uluru bekannt. Der gehört zum UNSESCO Weltnaturerbe und ist eines der bekanntesten Wahrzeichen Australiens. Dass er nicht allzu oft besucht wird, liegt daran, dass er zu weit jenseits der großen Städte Australiens liegt. Mit dem Flugzeug ist man etwa drei Stunden dorthin unterwegs. Am eindrucksvollsten ist der Uluru zu Sonnenauf- oder -untergang. Wenn man um den Uluru herumläuft, lernt man die äußerst verschiedenen Ansichten kennen. Auch die Tages- bzw. Uhrzeit verändert den Blick. Was man nicht tun sollte, ist auf den Uluru zu klettern. Es handelt sich um einen heiligen Ort, daher sollte man dies respektieren und auch keine Fotos machen. Ein Besteigen wäre ohnehin nicht ganz ungefährlich. Es werden aber Hubschrauber-Rundflüge angeboten, die einem eine unbeschreibliche Sicht ermöglichen. Wer um den Berg herumlaufen will, findet zahlreiche Tafeln, auf denen die Geschichten der Ureinwohner zu lesen sind, die aber nicht weitererzählt werden dürfen. Ansonsten hat man bei dem etwa zweieinhalbstündigen Base Walk eine phantastische Sicht auf die Strukturen des Monoliths, der das Gestein je nach Sonneneinstrahlung in unterschiedlichen Farbtönen erstrahlen lässt. Wer nicht den ganzen Uluru umrunden will, kann auch in etwa der Hälfte der Zeit nur den 2 km langen Mala Walk unternehmen. Auch bleibt dann noch mehr Zeit, um das Besucherzentrum zu besuchen, das ebenfalls sehr sehenswerte Eindrücke vermittelt.
Das Field of Light ist ein Lichtermeer aus 50.000 Glaskugeln, welches man in etwa Eineinhalb Stunden durchwandern kann. Diese Installation von Bruce Munro sollte eigentlich ein Jahr nach der Entstehung wieder verschwinden, nun bleibt es aber bis Ende 2020 bestehen.
Kata Tjuta ist ein Naturschauspiel der besonderen Art. Übersetzt heißt das so viel wie „viele Köpfe“, von denen es 36 zu sehen gibt. Sie sehen aus wie Hügel, wobei sie von oben am imposantesten aussehen, weshalb sich ein Hubschrauber-Rundflug auf jeden Fall lohnt. Man kann aber auch Wanderungen dort unternehmen, von einfachen Touren von einer Stunde bis hin zu vier Stunden, was zwar dann ein wenig anstrengender ist, aber mit großartigen Ausblicken belohnt wird. Für den Uluru-Kata-Tjuta Nationalpark sollte man unbedingt vor dem Besuch ein Ticket auf der offiziellen Webseite kaufen.

Kakadu Nationalpark und Arnhem Land

Die tausendjährige Geschichte Australiens lässt man sich am besten von Einheimischen erklären. Im Kakadu Nationalpark und Arnhem Land leben die Ureinwohner noch ohne befestigte Straßen. Deshalb kommen hier auch selten Touristen vorbei, aber es lohnt sich, eine Tour mit Aborigines zu unternehmen. Jahrhunderte alte Felsenmalereien bekommt man hier beispielsweise zu sehen, Geschichten von der Traumzeit werden erzählt, der Umgang mit der Natur und die Suche nach Nahrungsmitteln, die man ansonsten kaum findet, wird ebenso erklärt wie der Umgang mit Tieren oder die Zubereitung von Känguru-Fleisch. Dabei kann man auch den Klängen auf dem Didgeridoo lauschen.

Barossa Valley

In South Australia etwa 70 km von Adelaine entfernt trifft man auf das bekannteste Weinbaugebiet Australiens. Die Rebfläche von 10.000 Hektar ist die Heimat zahlreicher australischer Weine, etwa 60% davon werden im Barossa Valley produziert. Ein Grund, warum man hier gewesen sein sollte, ist nicht nur die Ähnlichkeit zur eigenen mitteleuropäischen Heimat mit seinen Mittelgebirgen, sondern auch die Tatsache, dass deutsche Lutheraner hier im Jahr 1842 den Weinbau begründeten. Nicht umsonst ist diese Gegend das Ziel zahlreicher Kulinarik-Reisen: Weinkenner und Feinschmecker kommen hier gleichermaßen auf ihre Kosten. Wer es besonders deutsch mag, besucht am besten Hahndorf, ein historisches deutsches Dorf und lernt dabei auch gleich bekannte Weingüter kennen. Auch ein Besuch in Mengler's Hill Lookout Sculpture Park lohnt sich, und hier hat man auch eine gute Aussicht auf die Landschaft und die Weinanbaugebiete. Am besten bucht man eine Bustour von Adelaine aus und lässt sich zu den kulinarischsten und sehenswertesten Orten führen.  

Coober Pedy

Hier geht es kurios zu: Landeplätze für Außerirdische über nackte Farmer bis hin zu unterirdischen Wohnhöhlen machen Australiens Outback zu einem besonderen Ort. Kein Wunder, bedeutet „Coober Pedy“ so viel wie „weißer Mann im Loch“. Hier leben tatsächlich Menschen unter der Erde. Im Sommer werden es hier locker mal um die 45 Grad im Schatten, außerdem gibt es hier regelmäßig Sandstürme, was die Hälfte der etwa 3500 Einwohner unter die Erde getrieben hat. Unter der Erde findet das wahre Leben statt, hier gibt es Kirchen, Shops und sogar Campingplätze, die Touristen zum Verweilen einladen. Oberirdisch gibt es aber immerhin einen Golfplatz, zwar ohne Gras, aber dafür nehmen die Einwohner immer ein Stück Gras zum Abschlagen mit, was beweist, dass sie auch Sinn für Humor haben. Hier wurden auch bereits vor mehr als 100 Jahren Opalstücke gefunden, woraus inzwischen ein 5000 Quadratmeter großes Opalgebiet mit Abbaufeldern entstanden ist. Nirgendwo sonst gibt es so viele Edelsteine auf der Welt wie hier. 

Kangaroo Island

Was wäre Australien ohne Kangurus? 30 Flugminuten von Adelaine entfernt kann man auf Kangaroo Island Australiens Tierwelt hautnah erleben. Koalas, Kurzschnäuzige Ameisenigel (Echidnas), große Goanna-Warane, Trauerschwäne und Brillenpelikane – eine große Vielfalt an australischen Tieren, die man nur hier zu sehen bekommt. Wer nichts dem Zufall überlassen möchte, kann mit einem Reiseführer von Kangaroo Island Odysseys alle Tiere und Besonderheiten der Insel kennenlernen.  

Australiens Städte

Australiens Städte sind ebenfalls eine Reise wert und gehören auf jeden Fall zu den Reisezielen, die man besucht haben sollte. Welche davon sind besonders sehenswert?

  • Sydney:  Eine besonders schöne Stadt und eine der größten Australiens. Das Leben am Wasser ist hier charakteristisch, z. B. am Darling Harbour und dem kleineren Hafen Circular Quay. Zudem gibt es weitere interessante Hot Spots wie die Natural Swimming Pools, die für den besonderen Outdoor-Lifestyle sorgen.  
  • Melbourne: Im Zentrum befindet sich der Federation-Square-Komplex mit Plätzen, Bars und Restaurants am Fluss Yarra, sehenswert sind unter anderem auch das Arts Centre Melbourne – ein Zentrum für darstellende Künste – und die National Gallery of Victoria.    
  • Perth: Isoliert an der australischen Westküste mit Rottnest Island und traumhaften Stränden. Surfen kann man in Fremantle und vom Kings Park & Botanic Garden auf dem Mount Eliza hat man einen tollen Panoramablick. 
  • Esperance: Ein Paradies in Western Australia! Feine Sandstrände, unberührte Inseln und türkisblaues Wasser – was will man mehr? Eines der begehrteste Geheimtipps Australiens.  

Um von A nach B zu kommen, gibt es verschiedene Möglichkeiten: Mit zahlreichen Buslinien kann man viele Ziele erreichen. Oft kommt man aber ohne Flugzeug nicht sehr weit. Inlandsflüge kann man mit Jetstar, Virgin Blue oder und Tiger Airways unternehmen. Im Südosten fliegt noch Regional Express, hier werden auch abgelegenere Regionen angeflogen.

Eins ist auf jeden Fall wichtig: Auf das Auslandsjahr in Australien sollte man sich gut vorbereiten und sich vorher gut informieren.