Mit Kindern im Ausland

Online-Treffen als Übergangshilfe

Um solch ein Online-Treffen etwas aufzulockern, kann man Angebote wie das von KidsCircle nutzen. Das Unternehmen ist spezialisiert auf Kinderbetreuung im digitalen Raum. Im sogenannten „Online-Treff“ können sich Kinder ab 4 Jahren zwischen 10 und 19 Uhr treffen und werden von erfahrenen Kids-Coaches begleitet und betreut. Hier ist alles möglich: von UFOs basteln über Zaubertricks lernen, Hörspielen lauschen bis hin zu Geschichten selber erfinden. Kinder, die mit ihren Eltern Deutschland verlassen haben, können sich hier mit ihren Freunden aus Deutschland verabreden und gemeinsam spielen, malen, quatschen, tanzen, zaubern und lachen, kurzum: einfach unbeschwert Spaß haben und in ihrer Muttersprache kommunizieren. Regelmäßige Treffen mit den “alten” Freunden können sehr zur Stabilisierung der Kinder beitragen und sind ohne großen Aufwand über solche Anbieter zu organisieren.

Um das Ankommen zu erleichtern, ist das Erlernen der neuen Sprache ein ganz wichtiger Faktor. Sprechen die Kinder die Sprache, lernen sie schneller neue Freunde kennen und fühlen sich in der ungewohnten Umgebung sicherer – denn Sprache ist und bleibt das Tor zu einer Kultur und zu anderen Menschen. Hier ist es ratsam, früh genug mit dem Heranführen der Kinder an die neue Sprache zu beginnen; auch schon bevor der Umzug ansteht.

Besonders bei jüngeren Kindern ist eine individuelle Betreuung von Vorteil, da sich die Interessen und die Lerngeschwindigkeit der Kinder naturgemäß unterscheiden und eine Einzelstunde viel mehr bewirken kann als eine Einheit in einer großen Gruppe.

Der digitale Raum kann auch hier eine gute Möglichkeit sein, den Kindern ohne lange Anfahrtswege die ersten Schritte in die neue Sprache zu ermöglichen. Es gibt mittlerweile viele Sprachlern-Apps, wie Duolingo oder Scoyo oder auch Sprachkurse, die dann auch gemeinsam mit anderen Kindern und unter Anleitung von Coaches besucht werden können. So können die Kids statt vor dem TV zu sitzen, auch mal am Abend eine spielerische Lerneinheit belegen und das direkt in ihrem Kinderzimmer. Auch Bücher über die neue Heimat und kleine “Umzugshelfer” wie etwa “Conni zieht um” von Liane Schneider (als Buch und Hörspiel erhältlich) können helfen, am neuen Ort anzukommen. Entscheidend ist eine spielerische Herangehensweise, damit das Sprachenlernen Spaß macht und sich für die Kinder nicht wie eine Pflicht anfühlt.

Genauso wie es wichtig ist, die neue Sprache zu erlernen, wünschen sich viele Eltern, dass ihren Kindern auch im Ausland der Zugang zur deutschen Sprache erhalten bleibt. Dies kann, vor allem wenn beispielsweise nur eines der Elternteile Deutsch als Muttersprache beherrscht oder die Kinder eine anderssprachige Schule besuchen, nicht ganz leichtfallen. Während es in der gesprochenen Sprache hier weniger Schwierigkeiten gibt, fällt es den Kindern oft schwer, auf Deutsch zu schreiben oder zu lesen, da dies nicht mehr so häufig angewandt oder „trainiert“ wird.

Hier sind die Geduld und die Hingabe der Eltern gefragt. Es kann schon helfen, gemeinsam Bücher zu lesen oder Geschichten zu erfinden und sie aufzuschreiben. Doch oftmals fehlt den Eltern hierfür verständlicherweise auch die Zeit. Sie müssen sich selbst im neuen Job zurechtfinden, die bürokratischen Hürden der neuen Heimat meistern, der eigene Freundeskreis will aufgebaut werden und in der Wohnung fehlt’s auch noch an allen Ecken und Enden. Um die deutsche Sprache spielerisch zu erhalten, gibt’s z.B. bei KidsCircle den Lernkurs Deutsch. Dieser wird auf das individuelle Tempo und die Bedürfnisse des Kindes zugeschnitten und stellt spielerische Komponenten in den Vordergrund. Denn entscheidend ist auch hier wieder, dass es sich für das Kind nicht wie eine Pflicht anfühlt, sondern mit Freude und Spaß die eigene Sprache übt.

Die Coaches orientieren sich am offiziellen Lehrplan der deutschen Schulen und verwenden unter anderem die Lern-App Anton, die gerne auch von Familien und Kindern außerhalb der Lernkurse in aller Welt verwendet wird. Dazu wird in jeder Stunde auch ein Kompetenzmodul integriert, das sich an den 4K - Kommunikation, Kollaboration, Kreativität und Kritisches Denken - orientiert. Egal also, welche Schwierigkeit das Auswandern für die Kinder mit sich bringen kann, am wichtigsten sind eine offene Kommunikation und eine liebevolle Unterstützung der Eltern. Manchmal hilft es auch, den Kindern ganz einfach mal ehrlich zu sagen, dass man selbst auch ein paar Schwierigkeiten mit dem Umzug hat und es anfangs nicht einfach ist, man diese Hürde aber gemeinsam meistern kann?

Das Verständnis der Eltern und möglicherweise auch ein bisschen Unterstützung von außen und der übrigen Familie können oft schon helfen. Am Ende sind es die wunderschönen Momente und spannenden Erfahrungen, die wir in unserem neuen Zuhause erleben und die uns für die anfänglichen Schwierigkeiten entlohnen – und unsere Kinder bestimmt auch strahlen lassen…