Backpacking im europäischen Ausland

Woran zu denken ist

Backpacking im europäischen Ausland Für spannende Backpackreisen muss nicht um die halbe Welt geflogen werden. Auch in Europa gibt es genug zu erkunden. Allerdings ist auch hier an einiges zu denken.

Backpacking wird allgemein meist mit Reisezielen in Südostasien, wie Thailand, Vietnam und Kambodscha oder Touren durch etwa Nord- und Südamerika verbunden. An Europa denkt dabei kaum jemand. Doch gerade für all diejenigen, die im Rahmen etwa einer Bildungsreise oder auch für Freiwilligenarbeit innerhalb Europas reisen und dabei Fremdsprachenkenntnisse sammeln möchten, stellt das Backpacking eine wunderbare Reiseform dar.

So lässt sich beim flexiblen Reisen mit Rucksack und sonst keinem anderen Gepäckstück meist Geld für beispielsweise die Unterkünfte sparen. Es reist sich außerdem schneller und bequemer und man kommt oftmals einfacher in Kontakt mit Einheimischen oder anderen Reisenden. Da auch für Rucksackreisen im europäischen Ausland aber einiges zu beachten ist, sollten selbst erfahrene Backpacker, die bislang immer weiter entfernte Länder bereist haben, nicht blindlings ins Abenteuer starten.

Die richtige Vorbereitung

Die Ansprüche an die Reise

Wer auf eine Reise mit Rucksack startet, sollte sich vorher genau Gedanken darüber machen, was er von der Reise erwartet. Die Ansprüche an sich selbst sowie an die Länder, die bereist werden, unterscheiden sich noch einmal je nach Reiseziel. Auf Reisen innerhalb Europas können Backpacker von einigen Vorteilen profitieren:

  • Gerade was die Reisekosten in manchen Belangen angeht, kann Europa aber meist nicht mit Ländern wie Thailand, Indien oder Vietnam mithalten. Aus diesem Grund sind Letztere sowie einige weitere Länder bei Backpackern auch so beliebt.
  • Im Vergleich zu anderen Reiseformen etwa mit Koffer und mit Unterkunft in Hotels oder grundsätzlich auch Pauschalreisen ist das Backpacking auch in Europa meist günstiger.
  • Durch die Möglichkeit, schneller mit anderen Reisenden und Einheimischen in Kontakt zu kommen – dies ergibt sich alleine schon bei der Suche nach Unterkünften, Möglichkeiten zur Weiterreise usw. – kommt es im besten Fall auch immer wieder zu kostenlosen Schlafmöglichkeiten. Dies kann eine Couch in einer Wohngemeinschaft oder gar ein gemütliches Bett bei einem freundlichen Gastgeber mit Gästezimmer sein. Die Standards bei Unterkünften sind in Europa dabei meist deutlich höher, als etwa in vielen Regionen Südostasiens.

Bedacht werden muss hinsichtlich der Ansprüche an die Unternehmungen, dass sich Europa vor allem im Rahmen einer Studien- oder Sprachreise oder auch für Freiwilligenarbeit eignet. Weite Dachterrassen, Infinity Pools, angesagte und hippe Bars – das gibt es auch in Europa. Um dort gleich viel Spaß zu haben, wie etwa in Thailand, muss aber schon deutlich tiefer in die Tasche gegriffen werden.

Wer aus fernen Ländern außerdem gewohnt ist, dass sich jedes kleine Dorf zum Verweilen anbietet und die Landschaft fast überall Spannendes und Neues zum Entdecken bereithält, der muss sich für Europa umstellen. Vieles wird einfach etwas weniger exotisch wirken.

Backpacking eignet sich in Europa gegebenenfalls besser in Großstädten. Hier gibt es nicht nur mehr zu erkunden, auch die Angebote für preisgünstige Unterkünfte, gutes Essen usw. sind besser. Wer gerne wandert, findet aber sicher auch in ländlicheren Regionen sein Glück.

Europa nicht mit Übersee verwechseln Mit dem Zug und einem Interrail Ticket kann vergleichsweise günstig und weit in Europa gereist werden.

Europa nicht mit Übersee verwechseln

Wichtig ist, Reisen durch Europa grundsätzlich nicht mit Reisen in anderen Kontinenten zu vergleichen. Und das nicht nur in Bezug auf das Potenzial, dass die Länder hinsichtlich Erkundungen und dem Kennenlernen von Neuem bieten.

Ganz grundsätzlich sollten Reisen durch Europa besser geplant sein, als Reisen durch ferne Länder. Ansonsten kann es schon auch einmal teurer werden. Auch bei Interrail-Reisen, die Spontaneität erlauben und bei denen dies als maximale Freiheit wahrgenommen wird, führt um eine etwaige Vorstellung, was wann wie und wo gemacht wird, meist kein Weg herum.

Übrigens spendierte die EU jungen Leuten 2018 kostenlose Interrail-Tickets. Nach derlei Angeboten sollten Backpacking-Interessierte unbedingt immer wieder die Augen offenhalten!

Eine gute Planung zahlt sich aber durchaus auf mehreren Ebenen aus. Denn gerade wer etwa durch Skandinavien tourt, muss damit rechnen, dass das Wetter einem selbst zu warmen Jahreszeiten hin und wieder einen Strich durch die Rechnung macht. Während eine undichte Hütte in Indien höchstens Mücken den Zutritt gewährt, man sonst aber trocken und warm bleibt, kann eine schlecht gewählte Unterkunft einem in Norwegen schon einmal den Tag vermiesen. Ein gemütliches und kuscheliges, vorab gebuchtes Zimmer ist daher Pflicht.

Gerade hinsichtlich der Weiterreise- und Transportmöglichkeiten bedarf es innerhalb Europas einer frühzeitigen Planung. Während vor allem kleinere Anbieter in Südostasien einen oft spontan und für wenig Geld von A nach B bringen, hält sich das Angebot in europäischen Ländern hier in Grenzen. Außerdem sind die Flieger, Fähren, Züge oder Busse hier einfach häufiger ausgebucht und werden mit späterer Buchungszeit immer teurer. Routenplanungen mit leichter Flexibilität bei unvorhersehbaren Dingen, die dazwischenkommen, sind also ebenfalls ein Muss.

Backpacker, die sich vornehmlich in Südostasien oder Regionen mit ähnlichen gesellschaftlichen und politischen Verhältnissen herumtreiben, sind mitunter bestimmte Sitten und Freiheiten gewohnt. Dort ist es oft kein Problem von gesetzlichen Grauzonen zu profitieren und, wenn man doch einmal bei etwas Problematischem erwischt wird, auf andere Weise glimpflich davonzukommen. In Europa – egal wo – ist so etwas nicht möglich!

Muss man in Thailand etwa beim Autofahren ohne Versicherungsschutz höchstens bei einem Unfall mit unangenehmen Konsequenzen rechnen, sieht man bei einer Kontrolle in Europa alt aus. Denn hier ist dies nicht erlaubt und es drohen einige Strafen. Unter Umständen kommt es sogar zum Führerscheinentzug oder zu einer Bewährungsstrafe.

Deshalb: Nie Gewohnheiten von Backpacking-Reisen aus Übersee adaptieren, sondern sich in allen fraglichen Belangen hinsichtlich der europäischen Gesetzeslage, Normen, Sitten usw. gut informieren!

Gut unterkommen

Die Möglichkeiten, spontan günstige Unterkünfte in Europa zu finden bestehen zwar, sie sind aber deutlich spärlicher als in Ländern wie Kolumbien, Peru, Indien, Thailand oder anderen typischen Backpacking-Destinationen. Wie bereits erwähnt ist dafür aber auch ein gewisser Standard zu erwarten.

Selbst die meisten kleineren Hostels in fast allen europäischen Ländern und vor allem in Großstädten, in denen sich Backpacker meist aufhalten, verfügen über nicht nur ein warmes Bett und ein dichtes Dach über dem Kopf. Vielmehr werden in der Regel auch kostenloses WLAN sowie ein Frühstücksangebot bereitgestellt. Die Betreiber der Unterkünfte stehen außerdem fast immer für jegliche Fragen offen und helfen einem, falls es irgendwelche Probleme oder Unsicherheiten gibt.

Wichtig ist es, sich, falls möglich, logistisch gesehen praktische Unterkünfte zu suchen, von denen aus Sehenswertes in Fußnähe liegt oder Tagestouren gestartet werden können. Gut angebundene Stadtteile und besonders reizvolle Standorte, die verkehrstechnisch praktisch gelegen sind, bieten meistens sowieso die größte Auswahl an passenden Unterkünften für Backpacker in Europa.

Wer auf Nummer sicher gehen möchte, dass es sich auch lohnt, für eine Unterkunft in Europa etwas mehr zu zahlen, der sollte sich an zwei Dingen orientieren:

  1. Zum einen lohnt sich immer ein Blick auf die Rezensionen der Hostels auf Google oder diversen Reiseblogs. Einfach nach der entsprechenden Unterkunft suchen und die Erfahrungsberichte studieren.  
  2. Zum anderen gibt es in den meisten Ländern in Europa – im Gegensatz zu manch anderem Land weiter weg – Hostel- und Hotelketten, in denen überall die gleichen Standards gelten. Egal ob in Deutschland, Norwegen oder Großbritannien – wer bei einer dieser Ketten rechtzeitig reserviert und online eincheckt ist vor bösen Überraschungen gefeit.
Was muss in den Rucksack? Ein kleiner Rucksack für Tagesausflüge und eine Karte, falls das Smartphone einmal versagt, sollten in jedem großen Backpack Platz finden.

Was muss in den Rucksack?

Grundsätzlich sind mittelgroße bis große Rucksäcke ab 50 Liter für Rucksackreisen in Europa empfehlenswert. In ihnen findet das meiste Platz und sie lassen sich auch noch in den üblichen Gepäckablagen in europäischen Zügen verstauen. Ein kleinerer Faltrucksack oder eine handliche Umhängetasche als Handgepäck, wenn es etwa auf Flugreisen geht oder für kleinere Tagestouren, ist ebenfalls praktisch. Da man in Europa als Backpacker doch immer wieder einmal in einen Regenschauer gerät, ist ein Regenschutz zumindest für den großen Backpack unabdingbar. Optimal ist auch ein wasserfester Faltrucksack.

Ordnung im Rucksack selbst hält man am besten und effektivsten mit Packsäcken. Sie sind recht günstig, helfen einem aber, bestimmte Sachen schneller wiederzufinden und voneinander zu trennen. Bei unseren Checklisten gibt es übrigens auch passende Infos und Tipps zum Gepäck packen.

Kleidung

Bei Reisen durch etwa Indien oder Thailand sind es Backpacker gewohnt, nur das Nötigste an Kleidung mitzunehmen. Ein paar T-Shirts, einen Pullover und eine dünne Jacke, Unterwäsche und neben einem paar fester Schuhe Badelatschen oder Sandalen. Mehr braucht es kaum, können doch selbst bei längeren Reisen die Kleidungsstücke einfach günstig in einem Waschsalon abgegeben werden. Kleidung für kalte Tage ist außerdem selten nötig.

Wenn es einmal zu plötzlichen Schauern während der Monsunzeit kommt, trocknet doch alles wieder schnell und frieren muss man auch dann kaum. Doch bei Reisen durch Europa muss geschickter gepackt oder ein größerer Rucksack mitgenommen werden.

Unbedingt mit auf die Rucksackreise in Europa sollte(n):

  • Outdoor Shirts und Hemden: Atmungsaktive Materialien wie Polyester sind zu empfehlen, damit die Kleidung nach dem Schwitzen oder wenn sie durch Regen nass geworden ist, schnell wieder trocknet. Mit kurzärmligen Hemden schwitzt man unter Umständen weniger, als mit Tops oder T-Shirts.
  • Bei der Unterwäsche sollten neben Unterhosen und einigen Paar "Alltagssocken" auch ein bis zwei paar Wander- oder Trekkingsocken mitgenommen werden. Sie schützen vor Blasen und halten die Füße warm oder kühl, je nach Wetterlage
  • Eine Jeans oder Chinohose und eine Outdoor-Hose, die sich mit Reißverschluss in eine Shorts verwandeln lässt, reichen auch für Europareisen meistens schon aus. Wird eine Hose schmutzig, kann sie gewaschen und in dieser Zeit eben die andere getragen werden.
  • In warmen Ländern kaum nötig, in Europa aber unverzichtbar: Ein oder zwei Pullover, bestenfalls aus Fleece, da diese weniger wiegen und sich besser verstauen lassen.
  • Ohne eine Jacke, die in jedem Falle wasser- und windabweisend ist, wird die Europareise eher zur Qual. Sie muss jedoch auch kein überteuertes Hightechprodukt sein. Hauptsache die Qualität stimmt einigermaßen.
  • Badesachen gehören natürlich auch für Europa ins Gepäck, vor allem wenn es in den Süden geht. Ein Bikini, bzw. eine Badehose reichen aber vollkommen. Reisehandtücher, die es in zahlreichen Outdoor Shops gibt, können optional dazugepackt werden.
  • Drei Paar Schuhe sind Pflicht: Wanderschuhe, um auch anspruchsvollere Touren zu machen oder lange Märsche blasenfrei zu überstehen, Flip-Flops oder Badelatschen als Hausschuhe und für Tage am Strand sowie Turnschuhe, bzw. Sneaker für Städtetouren und Abende in Restaurants oder Clubs.

Hygiene und Gesundheit

Wer Hygieneartikel vergisst oder wem sie zu viel Platz im Rucksack mitnehmen, kann diese auch vor Ort nachkaufen und gegebenenfalls vor der Rückreise vor Ort wieder entsorgen. Hier gilt also: Weniger ist mehr! Wer dennoch ein kleines Täschchen packen möchte, sollte an Folgendes denken:

  • Zahnbürste und Zahnpasta
  • Kamm oder Haarbürste
  • Haarshampoo und Duschgel in kleinen Formaten kaufen
  • Deo
  • Ohrenstöpsel (gerade in Hostels mit mehreren Fremden ein Wundermittel gegen Schnarcher)
  • Sonnencreme, die vor allem in echten Urlaubsgebieten meist mehr als in Deutschland kostet (das gilt übrigens nicht nur für Europa!)
  • Kondome/ Pille
  • Ggf. Kontaktlinsen und Kontaktlinsenreiniger – in manchen Ländern sind Kontaktlinsen nur erhältlich, wenn ein (teures) Rezept vorgelegt wird, deshalb kann es auch nicht schaden, ein Paar Ersatzlinsen mitzunehmen
  • Rasierer
  • Medikamente und ein kleines Erste-Hilfe-Set

Wichtige Dokumente

Verschiedene Dokumente sind auch bei einer Reise in Europa wichtig und sollten mit in den Rucksack oder am besten in einer eng am Körper getragenen Tasche gepackt werden:

  • Ein Reisepass oder der Personalausweis: Zwar genügt in Europa normalerweise ein Personalausweis, wer sich aber die Option auf eine Weiterreise in weiter entferntere Regionen offenhalten möchte, der sollte auch noch einen Reisepass einstecken. Kopien der Dokumente, die zum Beispiel in einem Geldgürtel verwahrt werden, können nicht schaden.  
  • Mit einer Kreditkarte kann an fast jedem Automaten in Europa Geld abgehoben werden. Sie wird auch in mehr Restaurants und Hostels akzeptiert, als eine klassische EC-/Girocard. Letztere sollte aber für den Fall, dass die Kreditkarte aus irgendeinem Grund aber eben doch einmal nicht funktioniert, ebenfalls mitgenommen werden.  
  • Ein Führerschein (ggf. in der internationalen Ausführung)  
  • Studenten sollten ihren Studentenausweis mitnehmen, mit dem es in Europa oft Rabatte gibt.  
  • Eine Auslandskrankenversicherung kostet etwa für Interrail Reisen bis zu sechs Wochen in der Regel nur um die 10 Euro pro Jahr und hilft vor allem, wenn auf die schnelle gute ärztliche Versorgung gefragt ist.
  • Eisenbahnkarte von Europa: Die Rail Map of Europe von Thomas Cook zeigt dir die wichtigsten Zugverbindungen in ganz Europa. Besonders beliebt: Das Dart-Spiel, um zu ermitteln, wo ihr am nächsten Tag hinfahrt.  
  • Ein European Rail Timetable listet alle wichtigen Bahn-Verbindungen in ganz Europa auf, damit Trips unterwegs auch einmal ohne Internet-Verbindung geplant werden können.

Sonstiges Nützliches

Zu den Dingen, die im Grunde überlebenswichtig sind, kommen einige weitere nützliche Sachen hinzu, die optional mitgenommen werden können. Praktische sinnvolle Dinge für das Backpacking in Europa sind unserer Meinung nach:

  • Ein universeller Reise-Stromadapter für verschiedene Steckdosen
  • Ein Notizbuch und ein Stift, damit nicht alles ins ladebedingte Smartphone eingetragen werden muss
  • Eine Powerbank
  • Ein Smartphone mit guter Kamera oder eine externe Kamera zum Festhalten der schönsten Momente
  • Ein E-Book-Reader
  • Eine Stirnlampe
  • Eine Outdoor-Tasse
  • Reiseführer für eine bestimmte Region oder Stadt

Während der Reise

Richtig ankommen und abschalten Das Klima und die kulturellen Unterschiede sorgen bei den meisten Backpackern in weiter entfernten Ländern dafür, dass sie meist schon kurz nach der Ankunft abschalten können. Innerhalb Europas fällt vielen das Ankommen und schnelle Abschalten, um sich auf die "Urlaubssituation" einzulassen aber nicht ganz so einfach. Es gibt jedoch einige Methoden, wie das Ganze dennoch effektiv gelingt.

So können Backpacker sich erst einmal in der Unterkunft umschauen und mit anderen Reisenden ins Gespräch kommen. Oft kommen diese aus der ganzen Welt und können schon einige Geschichten über das Land und ihre Reise erzählen. Kaum etwas erzeugt eine bessere Urlaubsstimmung, als sich vom Enthusiasmus und der Ausgeglichenheit anderer anstecken zu lassen.

Während der Reise Eine Runde Joggen um den Block oder am Strand am neuen Urlaubsort können den Kopf befreien und lassen einen besser ankommen.

So richtig spürbar werden das neue Land und die Kultur erst, wenn man sie in ihrer vollen Blüte wahrnimmt. Ein Spaziergang durch ein weniger touristisches Viertel, ein Mittag- oder Abendessen in einem traditionellen, kleinen Restaurant und der Besuch einer Bar mit vielen Einheimischen, lassen in der Regel schnell die richtige Stimmung in einem aufkommen.

Da der Kopf nach der Reise meist noch recht voll ist und die neuen Eindrücke manchmal überfordern oder ernüchtern, lohnt es sich zudem, eine halbe Stunde oder Stunde rund um die Unterkunft joggen zu gehen. So lastet man nicht nur Körper und Geist aus, man lernt gleichzeitig auch noch die nähere Umgebung kennen und findet sich so oft besser ein. Wichtig: Karte oder Smartphone nicht vergessen, damit man wieder zurückfindet!

Die Finanzen

Hier sollten Backpacker vorsichtiger sein, als sie es vielleicht aus Deutschland gewohnt sind:

  • Geld sollte bestenfalls nur in Banken abzuheben. In manchen anderen Ländern Europas kommt es häufiger vor, dass vor allem Geldautomaten auf der Straße so manipuliert sind, dass sie bei der Geldabhebung Kartendaten ablesen und diese unbemerkt kopieren.  
  • Eine Kreditkarte mit festem Limit und gutem Service kann verhindern, dass nach einem oben genannten Skimming-Angriff von fremder Hand ein extrem hoher Betrag abgehoben wird. Die Sicherheitsabteilung einer guten Bank erkennt dies häufig und kann die Karte sperren und den Kartenhalter informieren. 
  • Wer den Missbrauch der eigenen Karte selbst bemerkt oder wer eine Karte verliert oder gestohlen bekommt kann diese mit folgender Nummer (egal um welche Karte es sich handelt) schnell sperren lassen: +49 116 116.

Tipps zur Sicherheit

Weitere Tipps zur allgemeinen Sicherheit auf Reisen innerhalb Europas:

  • In Deutschland mag es kein Problem sein, etwa eine teure Kamera offen herumzutragen. In manch anderer Großstadt allerdings sind deutlich mehr Taschendiebe unterwegs. Außerdem sind die Strände Spaniens oder auch Südfrankreichs bei Gelegenheitsdieben beliebt. Es gilt daher: Wertsachen am besten niemals offen mit sich herumtragen und nicht zum Baden mitnehmen. 
  • Bietet die Unterkunft die Möglichkeit an, Wertsachen in einem Safe zu verwahren, ist diese gerade bei Tagestouren unbedingt zu nutzen. 
  • Vor allem für Frauen steigt die Gefahr nachts Opfer eines Überfalls zu werden. Damit muss nicht gerechnet werden, gerade wenn es sehr spät wird und die Unterkunft in einem abgelegeneren Viertel liegt, ist es aber am sichersten, sich einer Gruppe anzuschließen oder ein Taxi zu nehmen.
Tipps zur Sicherheit Zu zweit reist es sich auch in Europa noch etwas schöner und vor allem als Frau auch sicherer.
  • Die meisten, die etwa auf Bildungsreise sind oder sich sozial im europäischen Ausland engagieren, sind nicht häufig auf wildes Feiern aus. Dennoch muss manchmal der Kopf freigetanzt werden. Wichtig dabei: Nie zu viel trinken und vor allem auf den Drink achten. KO-Tropfen sind noch immer ein Thema und nicht zu unterschätzen!

Top Destinationen für Rucksackreisen in Europa

Für Rucksackreisen in Europa gibt es einige wirklich empfehlenswerte Destinationen. Drei davon wollen wir abschließend kurz festhalten.

1. Der Balkan/ Südosteuropa

Ob in Albanien, Mazedonien, Montenegro, Kroatien, Serbien oder Slowenien – Südosteuropa ist von Gastfreundlichkeit der Einheimischen, wenig Touristen und günstigen Preisen gekennzeichnet. Die Monate Mai und September eignen sich aufgrund der Vor-, bzw. Nachsaison und des immer noch tollen Wetters am besten zum Backpacking.

2. Die Balearen und die Kanaren

Auch ein paar wirklich nette Inseln gehören zu Europa. Sie bieten die Möglichkeit, sich in Freiwilligenarbeit für Gutes stark zu machen. Auf Teneriffa etwa werden immer wieder Backpacker gesucht, die dabei helfen, den Lebensraum von Meerestieren zu beobachten, um diesen besser schützen zu können. Wal- und Delfinbeobachtungen stehen ganz oben auf dem Programm!

3. Irland

Irland eignet sich für Sprachreisen ausgezeichnet. Das irische Englisch ist deutlich besser zu verstehen, als etwa Schottisch. Die Landschaft ist an den Küsten umwerfend und bietet eine Menge Sehenswertes zum Erkunden. Da die Iren sehr kontaktfreudig sind, werden sich Backpacker hier besonders schnell wohlfühlen – spätestens nach dem ersten Bier in einem gemütlichen Irish Pub!

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