Mann mit einem Laptop am See

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TransferWise: Auslandsüberweisungen ohne Bank und hohe Gebühren

04.11.2014

Zwar wurde mit SEPA ein einheitlicher Euro-Zahlungsverkehrsraum geschaffen, aber bei Überweisungen in eine fremde Währung erheben Banken oft hohe Gebühren. Das wissen besonders Expats, die regelmäßig Geld in die Heimat schicken oder von dort erhalten. Auch Unternehmen, die ihre Mitarbeiter im Ausland bezahlen, müssen einkalkulieren, dass der internationale Geldtransfer oft lange dauert und teuer ist. Eine Alternative bietet der Überweisungsservice TransferWise.

Banken erheben für jede Auslandsüberweisung neben der offiziellen Gebühr, die in der Regel zwischen zehn und zwanzig Euro liegt, auch noch eine versteckte Gebühr: Diese entsteht durch den Wechselkurs, den die Geldhäuser der Transaktion zugrunde legen. Für die Kunden ist dieser Kurs kaum zu durchschauen; sie sehen erst am Ende den geminderten Betrag auf ihrem Konto.
Anders läuft es bei TransferWise: Hier erfährt man bereits vor der Überweisung, wie viel beim Empfänger ankommt. Der Dienst nutzt den Durchschnittskurs des Devisenmarktes. Dabei handelt es sich um den Mittelwert aus Einkaufs- und Verkaufspreis. Die offizielle Gebühr für jede Auslandsüberweisung beträgt bei einer Summe bis zu 400 Euro zwei Euro. Bei höheren Transaktionen fällt eine Gebühr von 0,5 Prozent des Überweisungsbetrags an.

Transparenz im Vordergrund
TransferWise bietet mehrere Möglichkeiten von Überweisungen ins Ausland: Per Kreditkarte, über den Dienst "Sofort-Überweisung", mit einer Überweisung auf das deutsche Treuhandkonto von TransferWise oder via Apple Pay und Andorid Pay. Um den Service zu nutzen, muss man sich zunächst registrieren. Dann gibt man auf dem Eingabeformular der Webseite den zu verschickenden Betrag sowie die Ursprungs- und Zielwährung an. Hier sieht man auch gleich, wie viel Geld beim Empfänger ankommt und wie viel die Überweisung per Bank kosten würde.

In welche Fremdwährungen kann überwiesen werden?
Außer Euro und britischen Pfund unterstützt TransferWise viele weitere Währungen.  Eine Transaktion ist in von nahezu allen Währungen in beide Richtungen möglich.

Skype für Banküberweisungen
Einer der beiden Gründer des in London ansässigen Unternehmens ist Taavet Hinrikus, der als ehemaliger Skype-Mitarbeiter, die Idee des kostenlosen Telefonierens auf den länderübergreifenden Geldtransfer übertragen hat. Er spricht vom "Skype für Banküberweisungen". Hinrikus zu seinem 2011 gegründeten Start-up: "Skype hat die Welt verkleinert, indem es Menschen weltweit kostenlos kommunizieren lässt. Transferwise macht die Welt kleiner, indem wir den Leuten ermöglichen, sehr einfach und kostengünstig Geld zu versenden".