Social Media Managerin auf Teneriffa

Leben und Arbeiten auf der Insel des ewigen Frühlings

Ausgewanderte Personen:
Eva, geb. 1987, mit ihrem Freund David, geb. 1985

Beruf:
Eva: Social Media Managerin; David: Online-Marketing-Freelancer und Gründer von Zanderfang.de

Wohin (Land/Stadt):
Teneriffa, Santa Cruz

Wann: 
März 2017

Warum sind Sie ausgewandert?
Es gab verschiedene Gründe: Die Abenteuerlust und die Neugier, wie das Leben am Meer, bei bestem Wetter das ganze Jahr über, ist. Außerdem wollte ich meinen Job dafür nicht aufgeben, sondern erproben, ob das Arbeiten aus der Ferne funktioniert. Ich wollte statt in Voll- in Teilzeit arbeiten und mir Zeit für soziales Engagement und Spanisch-Lernen nehmen.

Was waren die größten Hürden/Schwierigkeiten/Überraschungen bei der Auswanderung?
Die Zeit vor dem Auswandern war schon sehr herausfordernd, denn ich musste meinen Chef davon überzeugen, dass ich für ein Jahr von Teneriffa aus arbeiten möchte. Da ich als Social Media Managerin fast alle meiner Aufgaben online ausüben kann, schien mir dies grundsätzlich möglich. Doch in dem Kölner Traditionsunternehmen gab es mein vorgeschlagenes Arbeitsmodell zu diesem Zeitpunkt noch nicht. Nach wochenlangen Verhandlungen und als eine Jobsharing-Partnerin, die vor Ort meine Aufgaben übernehmen würde, gefunden war, erhielt ich die Zusage: Ich durfte für ein Jahr in Teilzeit im Home Office von Teneriffa aus arbeiten.

Der Einstieg auf Teneriffa war viel schwieriger als gedacht, denn wir mussten uns von Grund auf alles aufbauen: Eine Wohnung und ein Coworking-Büro zum Arbeiten suchen, ein Auto kaufen, Amtsgänge erledigen, Kontakte knüpfen etc.

Da ich in dieser Situation kaum deutsch- oder englischsprachige Informationen im Netz gefunden habe, ist die Idee zu meinem Blog AufderSonnenseite.de entstanden. Dort berichte ich über das Leben und Arbeiten auf Teneriffa und gebe Tipps rund um alle wichtigen organisatorischen Dinge. 

Was war das schönste/lustigste Ereignis seit der Auswanderung?
Zu merken, dass das Arbeiten von Teneriffa aus problemlos funktioniert und dass ich trotz meiner Festanstellung diese Freiheit habe. Ein weiteres schönes Erlebnis: Nach zwölf Monaten ging es für uns nicht zurück nach Deutschland, sondern mein Arbeitgeber sagte mir ein weiteres Jahr zu.

Was sind die größten Unterschiede zwischen Deutschland und Ihrem Auswandererland?
Dass die Menschen sich Zeit nehmen füreinander und sehr emphatisch sind. Wenn man hier in die Gesichter schaut, wirken sie weniger gestresst und umso glücklicher. Außerdem macht wohl das ganzjährig gute Wetter den größten Unterschied aus: Man kann das ganze Jahr über draußen sein und unglaublich viele Sportarten wie Klettern, Kite- und Windsurfen, Surfen, Wandern, Tauchen, Schwimmen etc. ausüben.

Was vermissen Sie am meisten an Deutschland? Was machen Sie gegen Heimweh?
Ich muss wirklich sagen, dass ich kaum etwas vermisse. Fast alles gibt er hier auf der Insel und innerhalb von fünf Flugstunden bin ich in Köln. Dorthin fliege ich einige Male im Jahr, um ein paar Tage vor Ort im Büro zu arbeiten und meine Freunde und Familie zu besuchen. Auf Teneriffa haben wir so viel Besuch, dass Heimweh gar nicht erst aufkommt.

Ihr Ratschlag für zukünftige Auswanderer:
Wer diesen Traum in sich spürt, sollte ihn unbedingt in die Realität umsetzen! Sonst weiß man nie, wie das Leben im Wunschland gewesen wäre und bereut das „Nicht-Handeln“ vielleicht irgendwann. Bei dem Schritt Auszuwandern hat mir die zeitliche Begrenzung sehr geholfen: „Für immer“ klingt ganz anders als „für ein paar Monate“ oder „ein Jahr“. Verlängern kann man ja, wie wir es auch getan haben, immer noch.