Von Deutschland über Spanien nach Portugal

Ausgewanderte Personen:
Julia K.

Beruf:
Historikerin, Frührentnerin

Wohin (Land/Stadt):
Figueira da Foz (Portugal)

Wann:
Mitte der 90er Jahre, erst Spanien und dann auch Portugal.

Warum sind Sie ausgewandert?
Mein spanischer Mann arbeitete in Badajoz (Spanien; Autonomie, Extremadura an der portugiesischer Grenze), später 2008 zogen wir zeitweise und dann ganz nach Portugal.

Was waren die größten Hürden/Schwierigkeiten/Überraschungen bei der Auswanderung?
Die Landschaft, das Klima, die freundlichen Menschen und das Atlantik. Während wir noch in Spanien lebten und arbeiteten, zeigte mir mein Mann viele portugiesische Städte am Meer und historische Orte in Portugal: Lissabon, Lago, Faro, Portimáo, Setúbal, Sesimbra, Nazaré...Ich war überrascht wegen des relativ gleichbleibenden Klimas. Eigentlich 365 Tage Sonne und nicht mehr und weniger als ca. 20-35 Grad. Natürlich werden diese Tage durchbrochen durch für die Natur wichtige Regentage, bedeckten Himmel, Wind und Stürme am Meer. So passieren auch das Jahr über die Jahreszeiten. In keinster Weise fehlen mir Herbst und Winter mit Kälte, Eis und Schnee, wenn ich das ganze Jahr Frühling und Sommer haben kann.
Zu bewundern sind die weitgestreckten Landschaften, meist unbesiedelt, mit immergrünen Steineichen und Olivenbäumen. In den Städten grüssen an den Straßen Apfelsinen-und Zitronenbäume. Mit deuschen Landschaften nicht zu vergleichen. Das nördliche Europa zeichnet sich durch andere Vegetation aus, und das ist auch gut so.

Nach vielen Überlegungen und berufsfrei entschieden wir, von Spanien an der portugiesischen Grenze ganz nach Portugal auszuwandern. Unser Ziel war die Stadt Nazaré. der Ort, den mein Mann schon kannte. Viele werden sich erinnern, dass der Ort ein Tourismus-Magnet ist, vor allem bekannt durch die Strandfelsen, hohen Wellen und Surfer.
Auf dem Weg dorthin, es mag Schicksal gewesen sein, verfuhren wir uns und trafen gegen Nachmittag in Figueira da Foz ein. Wir entschieden, am Rande dieser Stadt zu bleiben. Über ein Immobilienbüro fanden wir eine passende Wohnung mit Terasse und Blick zum Meer.

Als sehr positiv empfinde ich die Geselligkeit auf der iberischen Halbinsel. Die Größte Hürde ist die Langsamkeit der Bürokratie

Wie hat es mit der Jobsuche geklappt und was sind die größten Unterschiede zu Deutschland?
Die Jobsuche hat wie zu der damaligen Zeit auch in Deutschland über die Zeitung geklappt!

Was war das schönste/lustigste Ereignis seit der Auswanderung?
Die freundlichen Menschen und taeglich grüsst das Meer!

Was sind die größten Unterschiede zwischen Deutschland und Ihrem Auswanderland?
Auch mit ihrem kleinen Land zeigen sich die Menschen als stolze Portugiesen.

Was vermissen Sie am meisten an Deutschland? Was machen Sie gegen Heimweh?
Das Gesundheitssytem ist gut, aber langsam! Insgesamt kann man von der Langsamkeit der Bürokratie sprechen. Heimweh hatte ich keins, da Deutschland leicht erreichbar ist.

Können Sie sich vorstellen nochmal auszuwandern?
Ich würde immer wieder auswandern, aber in ein kulturnahes Land.

Ihr Ratschlag für zukünftige Auswanderer:
Ausführlich informieren und Vorbereitung durch mehrere Reisen vorher.