Frau im Hörsaal

Insgesamt 138.800 deutsche Studierende an Hochschulen im Ausland – Aufwärtstrend setzt sich fort

21.05.2025

Für viele Deutsche, die im Ausland leben oder eine Auswanderung planen, ist das Thema Bildung und Studium im Ausland ein zentraler Baustein ihrer Lebensplanung. Die neusten Zahlen des Statistischen Bundesamtes (Destatis) zeigen eindrücklich: Im Jahr 2022 waren rund 138.800 deutsche Studierende an ausländischen Hochschulen eingeschrieben – ein Anstieg von 0,9 % gegenüber dem Vorjahr. Damit kehrt der Trend nach dem pandemiebedingten Rückgang im Jahr 2020 zurück zu Wachstum und Mobilität.

Warum entscheiden sich immer mehr deutsche Studierende für ein Studium im Ausland?

Das Auslandsstudium bietet deutschen Studierenden nicht nur die Möglichkeit, Bildung außerhalb der oft streng reglementierten deutschen Studienplätze zu erhalten, sondern auch interkulturelle Erfahrungen, Sprachkompetenzen und neue Perspektiven für die eigene Karriere. Gerade für Studiengänge mit Zulassungsbeschränkungen – wie etwa die Humanmedizin – ist das Ausland eine wichtige Alternative.

Beliebte Zielländer deutscher Studierender im Ausland

Die beliebtesten Länder für ein Auslandsstudium deutscher Studierender waren 2022:

  • Österreich mit rund 37.800 Studierenden
  • Niederlande mit 22.600 Studierenden
  • Schweiz mit 12.500 Studierenden

Diese drei Länder vereinen über die Hälfte der deutschen Auslandsstudierenden (53 %). Insgesamt blieben sogar 68 % in der Europäischen Union eingeschrieben, was die Bedeutung Europas als Studienregion für Deutsche unterstreicht.

Wachstumsmärkte und neue Chancen

Besonders starke prozentuale Zuwächse bei deutschen Studierenden im Ausland gab es in Ländern wie Malta (405 %), Finnland (83 %), Malaysia (58 %), Südafrika (54 %) und Kroatien (51 %). Diese Entwicklung zeigt, dass deutsche Studierende ihre Studienwahl immer vielfältiger gestalten und auch weiter entfernte Länder für sich entdecken.

Schwerpunkt Humanmedizin: Osteuropa als wichtige Destination

Ein besonderer Fokus liegt auf dem Studienfach Humanmedizin, das in Deutschland nur begrenzt zugänglich ist. Nur 4,8 % der deutschen Studierenden im Inland waren 2022 in diesem Bereich eingeschrieben. Viele Medizinstudierende suchen deshalb im Ausland eine Alternative. Osteuropäische Länder wie Litauen (73 %), Ungarn (61 %), Polen (56 %) und Tschechien (43 %) ziehen besonders viele deutsche Medizinstudierende an. Bulgarien verzeichnete 2023 sogar 82 % deutsche Studierende in Humanmedizin.

Warum die Zahl deutscher Studierender im Ausland wichtig ist

Die steigende Zahl deutscher Studierender im Ausland zeigt nicht nur das zunehmende Interesse an internationalen Bildungsmöglichkeiten, sondern auch die Flexibilität und Offenheit junger Menschen, sich global zu vernetzen. Für alle Deutschen, die sich mit dem Gedanken tragen, im Ausland zu leben oder zu studieren, sind diese Zahlen ein starkes Signal: Die Chancen, einen Studienplatz im Ausland zu finden, steigen stetig.

Fazit:
Das Auslandsstudium bleibt eine attraktive Möglichkeit für deutsche Studierende – mit stetig wachsenden Zahlen und vielfältigen Zielländern. Für alle, die ihre Ausbildung mit internationaler Erfahrung verbinden möchten oder eine Auswanderung planen, ist diese Entwicklung ein ermutigendes Zeichen für offene Türen und neue Chancen.